Der biologisch-dynamische Weinbau geht, ebenso wie die biologisch- dynamische Landwirtschaft insgesamt, auf die Ideen des österreichischen Anthroposophen Rudolf Steiner zurück. Grundlage der Bewirtschaftung ist es, aus dem Gedanken des Kreislaufs heraus den landwirtschaftlichen Betrieb als Organismus zu sehen.
Eine wachsende Anzahl ökologisch arbeitender Winzer arbeitet nach biodynamischen Grundsätzen. In dieser, durch die anthroposophische Geisteswissenschaft geprägten Wirtschaftsweise, wird der landwirtschaftliche Betrieb als Organismus betrachtet und die Vitalität der Pflanzen mit bestimmten Präparaten gefördert.
Hornkiesel, mit Wasser rhytmisch verrührt, oder Tee aus Schatelhalmen versprühen biodynamisch wirtschaftende Weinbauern in ihren Weinbergen. Die Grafik zeigt, wie sich ihre Arbeitsprozesse an den Mondphasen orientieren.
So verbessert das Hornkiesel-Präparat die Pflanzenqualität in Bezug auf Reife und Aroma. Dafür wird pulverisiertes Quarz in ein Kuhhorn gefüllt und von Frühjahr bis Herbst im Boden eingegraben, damit soll es die kosmischen Kräfte – unter anderem Licht und Wärme – speichern. Im Herbst ausgegraben, wird der feine Hornkiesel im nächsten Sommer in Wasser rhythmisch verrührt und damit dynamisiert und als Spritzpräparat in Form von feinem Nebel über dem Weinberg versprüht. Ein weiteres markantes Präparat ist der Hornmist, der das Bodenleben fördern und die Pflanzen intensiver mit dem Boden verbinden soll. Der Winzer füllt die Hörner zur Herstellung des Hornmistes mit Kuhmist und vergräbt sie über den Winter, wenn sich die „Lebenskräfte“ unter die Erde zurückziehen, um diese dort aufzunehmen. Im Frühjahr werden die Füllungen mit Wasser verrührt und im Weinberg versprüht, um die Pflanzen intensiver mit dem Boden zu verbinden. Zusätzlich sorgen betriebseigener Kompost und Kräuterpräparate – etwa aus Schachtelhalm und Brennnessel – für „lebendigen“ Dünger. Sie werden zur Abwehr gegen Pilzinfektionen eingesetzt.
Bei der Ausbringung der Präparate und vielen anderen Arbeiten richten sich biodynamisch arbeitende Winzer nach den natürlichen Rhythmen wie dem Lauf der Sonne und des Mondes. So werden beispielsweise Wachstumsprozesse eher bei Vollmond stimuliert, Reife- und Qualitätsprozesse bei Neumond.
Kuhhörnern kommt im biodynamischen Weinbau eine große Rolle zu. Der Winzer füllt die Hörner mit fein vermahlenem Quarz oder Kuhmist und vergräbt sie von Frühjahr bis Herbst im Boden. Wenn sie dort Licht und Wärme getankt haben, werden die Füllungen mit Wasser verrührt und im kommenden Jahr im Weinberg versprüht. Zusätzlich sollen betriebseigener Kompost und Kräuterpräparate - etwa aus Schafgarbe und Brennessel - für lebendigen Dünger und eine gute Abwehr gegen Pilzinfektionen sorgen.